Braunschweig. Der Drittliga-Klassenerhalt des MTV Braunschweig ist durch den großartigen wie spektakulären Erfolg am vergangenen Wochenende gegen Aufstiegsaspirant HSG Nord HU in trockenen Tüchern. Doch nach dem Siegesrausch ist nun wieder Nüchternheit eingekehrt, schließlich stehen noch zwei Saisonspiele aus. Zum letzten Heimspiel in der Sporthalle Alte Waage laden Volker Mudrow und seine Jungs am Samstagabend (19.30 Uhr) zur Partie gegen den SC Magdeburg II.
Saisonziel gepackt, Klasse gehalten, schon mächtig gefeiert – wird nun das letzte Heimspiel mit angezogener Handbremse und ungeachtet des Ergebnisses über die Bühne gebracht? Von wegen! „Wir wollen das Spiel so angehen, als wäre es das Endspiel um den Klassenerhalt“, sagt Coach Volker Mudrow. Das seien sie den Zuschauern schuldig, und das sei auch ihre sportliche Wertevorstellung. Soll heißen: Gegen Magdeburg will der MTV noch einmal alles geben, in die Trickkiste greifen und – wenn möglich – als Sieger vom Platz gehen.
Dass der Sack in Sachen Klassenerhalt bereits zugemacht wurde, mache den 47-Jährigen freilich sehr froh. „Das fühlt sich schon gut an.“ Verdient war es allemal: Der MTV mauserte sich im Laufe der Saison zum Favoritenschreck und zeigte auch gegen den Tabellenzweiten Henstedt-Ulzburg eine grandiose Leistung. „Wir haben viele gute Spiele gezeigt – die gegen den HSV Hamburg und nun gegen Henstedt waren besonders stark.“
Einmal mehr bringt Mudrow die Zuschauer ins Spiel: „Sie fungieren wie der achte Mann mit ihrer tollen Stimmung, das beflügelt ungemein.“ Und so hofft der Coach, dass auch am Samstag wie in den vergangenen Partien über 1000 Zuschauer den Weg in die Sporthalle Alte Waage finden und der MTV diese wiederum mit einer starken Leistung wird belohnen können.
Der SC Magdeburg ist unter Zugzwang
Nun also gegen Magdeburg – was erwartet den MTV in diesem Spiel? „Das wird ein ganz harter Kampf, denn für die geht es ums Überleben“, weiß MTV-Kreisläufer Klaas Nikolayzik. Als Tabellen-14. stehen die Sachsen-Anhalter auf einem Abstiegsplatz und liefern sich mit der SG Altjührden einen erbitterten Kampf um den Ligaverbleib. Sollte Magdeburg gegen den MTV verlieren und Altjührden gleichzeitig gewinnen – gegen den Tabellen-12. Fredenbeck vor eigener Kulisse durchaus machbar -, so bliebe den Sachsen-Anhaltern der Gang in die Oberliga nicht erspart.
Der MTV weiß um die Bedeutung dieses Spiels und will allein um der Fairness willen alles geben. „Wir wollen den Abstiegskampf nicht manipulieren und werden in unserer Leistung nicht nachlassen“, sagt Klaas Nikolayzik. Zumal der MTV mit der SGM noch ein Hühnchen zu rupfen hat – das Hinspiel ging mit 28:30 verloren. „Mit dem rechten Rückraum und dem Kreisläufer haben sie eine starke Achse, damit hatten wir Probleme. Die gilt es, dieses Mal zu knacken.“
Womöglich fehlen wird dem MTV Mario Galijot: Ohnehin mit lädiertem Knie, verdrehte er sich im Spiel gegen Henstedt noch einmal das Gelenk. Eine Kernspintomographie diese Woche soll Klarheit geben, ob er am Samstag doch wird auflaufen können. Auch der Einsatz von „Calle“ Seekamp ist weiterhin fraglich. Alle anderen Spieler sind fit und voller Vorfreude auf einen Samstagabend-Krimi. iri