Nach komfortabler Führung bringt Vinnhorster Torwart Braunschweig ins Wanken
Welch ein Rückrunden-Auftakt! Beim Spitzentreffen der Nord-Ost-Staffel traf unser MTV als Tabellenerster auf den direkten Verfolger TuS Vinnhorst. Wie schon im Hinspiel war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Und wie schon im September gab es keinen Gewinner: 31:31 (18:14) endete diese mitreißende Partie.
Die Alte Waage war zum Bersten gefüllt, kein Platz mehr frei. Und es war ohrenbetäubend laut: Nicht nur die Braunschweiger ließen ihre Trommeln erklingen, auch Vinnhorst kam mit einigen Schlaginstrumenten. Es war klar: In diesem Aufeinandertreffen ging es um viel.
Dass der MTV am Ende statt mit zweien nur mit einem Punkt dastand, ist ernüchternd, betrachtet man die gesamte Partie. Ein Blick auf die Schlussphase allerdings lässt Braunschweiger Spieler wie Fans tief durchatmen – das hätte auch gehörig in die Hose gehen können.
Nachdem die Schützlinge von Coach Volker Mudrow zunächst einem Rückstand hinterhergelaufen waren, fanden sie sukzessive in die Partie. Jan-Bennet Kanning sorgte für den 9:9-Ausgleich, von nun an dominierten der Außen und seine Mitstreiter das Geschehen. Der Vier-Tore-Vorsprung zur Pause wurde in Halbzeit zwei weiter ausgebaut, Tim Otto erhöhte auf sieben Treffer (22:15/38. Minute und 26:19/43. Minute). Das sollte doch eigentlich für einen Sieg reichen, oder?
Tat es nicht. Philipp Krause erklärt dies wie folgt: „Die ersten 45 Minuten waren wir stark, dann haben wir unfassbar viele Freie verworfen.“ Der Vinnhorster Schlussmann habe das Spiel seines Lebens gemacht, was auch Timon Serbest bestätigt: „Er hat uns das Genick gebrochen.“ Gemeint ist Torben Dueffel, eigentlich dritter Hannoveraner Torhüter. Er kam in der letzten Viertelstunde auf die Platte und ließ die MTV-Angreifer verzweifeln. Vinnhorst holte auf und ging gut 20 Sekunden vor Abpfiff sogar in Führung. Dass Braunschweig noch zum Ausgleich kam, ist Philipp Krause zu verdanken: Er warf direkt vor Abpfiff aus zweiter Reihe aufs Tor und traf glücklich.
Nach dieser Partie stellt sich die Frage: Punkt gewonnen oder verloren? „Auf jeden Fall gewonnen, da wir am Ende zurückgelegen haben. Wenn man am Ende so viele Freie liegenlässt, kann man nicht gewinnen.“ Auch Philipp Krause war erleichtert und spricht eine halbe Stunde nach Abpfiff von einem Punktgewinn.
Direkt nach dem Spiel hatten einige MTV-Akteure allerdings ihre Köpfe geschüttelt ob der vergebenen Chancen. Was die Tabellensituation betrifft, ist alles fein – Braunschweig hat weiterhin drei Punkte Vorsprung auf Verfolger Vinnhorst. Rostock liegt bei einem Spiel weniger mit sechs Zählern hinten. Am Sonntag geht es nach Magdeburg, beim Drittletzten wollen Krause und Co. weiter punkten.
MTV: Niklas Mellmann, Timon Serbest, Eike Engelbrecht; Benjamin Peitsaro, Tim Otto (8), Jan-Bennet Kanning (5), Philipp Krause (7/3), Lukas Friedhoff (1), Jan Mudrow (6), Niklas Wolters (2), Nikolaos Tzoufras (2), Bela Pieles, Mika Hoyer, Philipp Neubauer, Elias Opitz.