1. Herren

veröffentlicht am 5. Februar 2024

Kein Schmankerl, aber ein echter Krimi

Mannomann, das war vielleicht ein Krimi! Bis zur letzten Sekunde war der Ausgang der Partie offen, am Ende hatte Braunschweig mit einem Tor die Nase vorn. Gegen die Bundesliga-Reserve der Füchse Berlin gewann der MTV vor gut 900 Zuschauern in der Alten Waage mit 26:25 (12:10).

14 Siege in Serie, Rang zwei in der Drittliga-Tabelle gefestigt und die Ambitionen auf die Aufstiegsrunde zur 2. Liga untermauert – so kann es gern weitergehen. Unsere Braunschweiger eilen von Erfolg zu Erfolg, wenngleich der letzte am Samstagabend nichts von der Souveränität hatte, die man so oft in den vergangenen Monaten beobachten konnte. Aber geschenkt: Nach diesem Sieg schloss der MTV beim gleichzeitigen Unentschieden des Ersten Empor Rostock nach Punkten auf (beide 32:4).

Zum Spiel gegen die Füchse: Die Mannschaft von Volker Mudrow übernahm schnell die Führung, baute sie in Durchgang eins zeitweise bis auf drei Tore aus und hätte sich durchaus absetzen können. Allerdings war die Chancenausbeute ausbaufähig, zu viele vermeintlich sichere Treffer wurden vergeben. Was nicht nur, aber auch am starken Füchse-Schlussmann Elie Ona lag. Es entwickelte sich eine regelrechte Abwehrschlacht mit harter Gangart, schön herausgespielte Tore hatten auf beiden Seiten Seltenheitswert.

Es waren die Braunschweiger, die besser aus der Pause kamen und sich etwas absetzen konnten (14:11). Doch die Gäste glichen in der 37. Minute zum 15:15 aus und gingen anschließend gar zweimal in Führung. Als Braunschweig in der Folge aufdrehte und 24:20 vorn lag, dachte wohl jeder, dass diese Partie entschieden war. Mitnichten: Die flinken Berliner steckten nicht auf, kämpften sich heran und trafen vier Minuten vor dem Abpfiff zum 25:24.

Der MTV behielt die Nerven, doch nach Toren von Philipp Krause und Nikolaos Tzoufras zum 26:25 musste noch einmal gezittert werden – nicht zuletzt wegen der beiden Schiedsrichter, die lange über eine für sie strittige Szene diskutierten. Um am Ende die Partie für beendet zu erklären. Wie gesagt: Welch ein Krimi!

„Die Berliner haben das sehr clever gemacht“, sprach Rechtsaußen Jan-Bennet Kanning den Gästen Lob aus. Und: „Sie liegen uns einfach auch nicht.“ Ein Lob gab es auch für seinen Teamkollegen Mustafa Wendland, „er hat uns in der zweiten Hälfte im Spiel gehalten“. In der Tat zeigte der MTV-Schlussmann in den entscheidenden Phasen eine bärenstarken Leistung.

MTV: Mustafa Wendland, Niklas Mellmann, Eike Engelbrecht; Tim Otto (4), Jan-Bennet Kanning (1), Julius Bausch, Niklas Mühlenbruch (3), Lukas Friedhoff (2), Niklas Wolters (1), Philipp Krause (5/2), Jan Mudrow (3), Nikolaos Tzoufras (4), Bela Pieles (3), Marek Siggelkow, Tim Lietz.