Braunschweig. Welch ein Aufreger-Spiel. Schon vor dem Anpfiff unserer Drittliga-Mannschaft gegen die Füchse Berlin II gab es reichlich Irritationen, auf der Platte ging es dann munter weiter. Das Ergebnis: Der MTV trat aufgrund eines kursierenden Grippevirus stark ersatzgeschwächt an, kämpfte vor knapp 1200 Zuschauern in der Alten Waage aufopferungsvoll, unterlag 24:25 und legte Protest ein. In der Hoffnung, dass die Partie wiederholt wird.
Der Reihe nach. Freitagnachmittag gab es Irritationen, denn die Begegnung gegen die Füchse Berlin war zunächst abgesagt worden. Der MTV berief sich auf den Passus, dass wegen der Handball-WM Spiele am Wochenende verlegt werden können. Der Hauptstadtklub stimmte zunächst zu, zog die Zusage dann aber wieder zurück. Unglücklich für Coach Volker Mudrow, denn viele seine Schützlinge waren durch einen kursierenden Grippevirus malad.
So mussten die Braunschweiger also doch auf die Platte – geschwächt im doppelten Wortsinn. Sechs Stammspieler lagen im Bett und konnten nicht antreten, mehrere der Akteure auf dem Spielfeld waren gesundheitlich deutlich angeschlagen. Es fehlten Tim Alex, Jürgen Steinscherer, Lasse Giese, Kamil Pedryc, Fabian Donner und Felix Geier. Philipp Krause und Marko Karaula lagen bis wenige Stunden vor der Partie noch im Bett und quälten sich dann in die Halle. Lars Körner und Christian Sowa aus der zweiten Mannschaft halfen aus, hatten allerdings am Nachmittag bereits für die Zweite durchgespielt. Calle Seekamp, eigentlich auch nicht mehr für die Erste aktiv, stellte seine Dienste ebenfalls noch einmal zur Verfügung. Aus der A-Jugend half Hannes Bikker aus.
Umso mehr ist die Leistung anzuerkennen. Die Mannschaft kämpfte aufopferungsvoll gegen die Gäste, die mehrere Spieler mit Bundesliga-Einsätzen in ihren Reihen hatten. Berlin legte gut los und ging in Führung, doch nachdem der MTV nach 20 Minuten etwas ins Hintertreffen geraten war (6:10), spielte man sich wieder etwas heran. Mit 10:12 ging es in die Halbzeitpause.
Es folgte ein aufreibender zweiter Durchgang. Zwar lagen die Braunschweiger nie vorn, glichen eine Berliner Führung aber immer wieder aus. Zwei Minuten vor dem Schlusspfiff warf Lars Körner das 24:24, kurz danach kassierten er und sein Team das 24:25. Volker Mudrow wollte 30 Sekunden vor Schluss eine Auszeit nehmen, um den letzten Angriff – der MTV war im Ballbesitz – noch einmal zu besprechen. Das jedoch war nicht erlaubt, weil in den letzten fünf Minuten einer Partie lediglich eine Auszeit genommen werden darf. Da der Coach bereits kurz zuvor seine Männer zusammengerufen hatte, war das Kontingent an Auszeiten ausgeschöpft. Die Folge: eine Zweiminuten-Strafe gegen ihn und Ballbesitz für die Füchse. Diese brachten den Sieg dann über die Zeit.
Die Aufregung auf Seiten der Braunschweiger war groß. Sie monierten, dass das Kampfgericht die Auszeit gar nicht hätte annehmen dürfen. „Wir haben Einspruch angekündigt“, sagte Co-Trainer Udo Falkenroth nach der Partie. In den kommenden drei Tagen muss der MTV eine ausführliche Schilderung der Sachlage abgeben, dann heißt es abwarten. Im besten Fall wird die Begegnung wiederholt.
MTV: Ariel Panzer, Leon Krka, Marko Karaula (6), Christian Sowa, Vlatko Ranigajec (4), Tim Alex, Jannes Bikker, Niklas Wolters (3), Philipp Krause (7), Calle Seekamp, Klaas Nikolayzik (1), Lars Körner (2), Max Berthold (1)